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Ayurveda Therapie und Immunsystem im Fokus

Unser Immunsystem bildet ein komplexes Netzwerk, das im Zentrum unserer Gesundheit steht. Die vielfältigen Methoden der KomplementärTherapie haben für die Stärkung des Immunsystems verschiedene Herangehensweisen. Eine gut funktionierende Verdauung ist entscheidend aber auch Achtsamkeit und unsere Gefühle spielen dabei eine wichtige Rolle.

11.12.2023


© Adobe Stock

Ein aktiver Stoffwechsel ist entscheidend

Ein wichtiger Faktor für ein gesundes Immunsystem ist ein aktiver Stoffwechsel. Dabei spielt der Verdauungstrakt eine fundamentale Rolle, da sich 70 % unseres Immunsystems im Darm befindet. Hierbei geht es nicht nur um die Abwehr von Krankheitserregern, sondern auch um die Fähigkeit der Darmbakterien, zwischen körpereigenen und fremden Zellen zu unterscheiden. Diese Ausgewogenheit zwischen dem eigenen und dem nicht-eigenen Gewebe ist wichtig für die Aufrechterhaltung der Balance des Immunsystems.

Agni, das Verdauungsfeuer

Aus ayurvedischer Perspektive ist ein gut funktionierendes Agni (ein gut brennendes Verdauungsfeuer) die Grundlage. Agni ist entscheidend für die Produktion von Ojas. Ojas ist die Lebensessenz für unsere physische und mentale Energie und somit für die Immunstärke. Nur durch einen aktiven Stoffwechsel können wir unsere Nahrung in Vitalenergie umwandeln. Ojas ist ein Stoffwechselprodukt, das massgeblich über unseren körperlichen und mentalen Energiestatus und somit über ein starkes Immunsystem entscheidet. Für die Immunmodulation kennt Ayurveda zahlreiche Massnahmen, die darauf abzielen, die Funktion des Immunsystems zu regulieren, zu verstärken oder positiv zu beeinflussen.

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Vielseitige Herangehensweisen zur Immunstärkung

Die Ayurveda Therapie richtet sich nach den Bedürfnissen, dem Beschwerdebild und der persönlichen Konstitution der Klient*innen. Diese wird mittels Befunderhebung sowie Beobachtungen des Körpers, insbesondere Puls und Zunge ermittelt.

Beschwerden, Symptome, frühere Krankheiten, Verletzungen und Operationen werden dokumentiert. Berücksichtigt werden berufliche, sowie umweltbedingte Situation und persönliche Ressourcen. So lernen die Klient*innen ihre persönliche Konstitution und allfällige Abweichungen nach der Lehre des Ayurveda kennen.

Dies ermöglicht Stärken und Schwächen, persönliche Bedürfnisse und Unverträglichkeiten, sowie durchgemachten Krankheiten und Veranlagungen zu verstehen.

Individuelle Therapieplanung und Zielsetzung

Zentral in der Ayurveda Therapie sind ausgleichende Körperbehandlungen (Teil- und Ganzkörper mit Öl oder trocken) und Anleitung (Ernährungsoptimierung, einfache Yogaübungen, Meditation und Spiritualität) zur Stärkung der Selbstwahrnehmung zusammen mit komplementärtherapeutischer Prozessarbeit. Dadurch finden Klient*innen individuelle Wege zu einem kraftvollen Immunsystem. Sie werden ermächtigt, das Leben selbst in die Hand zu nehmen und Ungleichgewichte zu vermeiden oder zu korrigieren, um der Entstehung von Krankheiten vorzubeugen. Die individuelle Therapieplanung und Zielsetzung erfolgt gemeinsam.

Achtsame Ernährung

Durch eine gezielte individuelle Ernährungsweise wird das Ojas gestärkt und die Selbstwahrnehmung nachhaltig gefördert. Im Gespräch werden gemeinsam persönliche Ernährungsgewohnheiten hinterfragt, schrittweise optimiert und in den Alltag integriert. Zu den Nahrungsmitteln, die dem Körper eine immun- und leistungssteigernde Vitalkraft verleihen, gehören Milch, Ghee, Honig, Mandeln, Mango, Trauben, Granatapfel, Rosinen, Datteln und Amla. Ayurveda lehrt uns, achtsam zu essen und uns bewusst Zeit für Mahlzeiten zu nehmen. Ein besonderer Fokus liegt auf dem Spüren von Textur und Geschmack der Nahrung. Das fördert eine gesunde Verdauung und eine tiefere Verbindung mit dem eigenen Körper.

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Gefühle beeinflussen unsere Vitalität

Verschiedene Belastungen reduzieren Ojas und machen anfällig für Immunschwäche. Dazu gehören auch emotionale Belastungen. Daher ist ein gutes Stressmanagement wesentlich, um den aktiven Stoffwechsel aufrecht zu erhalten und somit die Produktion von Ojas sicherzustellen.

Die Praxis der Meditation ist eine weitere Möglichkeit, innere Ruhe zu finden und damit das Immunsystem zu stärken. Die damit verbundene Reflexion von Haltung und Denkmustern hilft, Stressoren und die damit verbundenen Gefühle zu identifizieren. Gemeinsam mit der Therapeut*in werden Strategien entwickelt für eine ganzheitliche und gesundheitsfördernde Verhaltens- und Lebensweise. Damit werden die Genesungskompetenz, der Umgang mit Stressoren und Beschwerden nachhaltig gestärkt. Klient*innen festigen damit ihre persönliche Fähigkeit, ihre individuellen körperlichen, geistigen und seelischen Kräfte optimal zur Genesung und einem starken Immunsystem einzusetzen.

Autore:

Brigitte Ferencz, KomplementärTherapeutin mit Branchenzertifikat Methode Ayurveda Therapie, Bern

Verband für Schweizer Ayurveda-Medizin & Therapie, www.vsamt.ch

Fonti:

Die Inhalte sind Empfehlungen der klassischen Ayurveda-Literatur (Caraka Samhita)

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