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YogaTherapie stärkt Ihren Rücken
07.03.2023
© stock.adobe.com
In den letzten Jahrzehnten hat die alltägliche körperliche Bewegung bei den Menschen abgenommen. Heute, in der modernen Welt, erleichtert uns die Technik viele Arbeiten und die Fortbewegung. Anstatt Schwerstarbeit zu leisten auf dem Feld und kilometerlange Wege zu Fuss zurückzulegen, sitzen wir vor dem Bildschirm oder hinter dem Steuerrad – und beides oft über längere Zeit und in einer ungünstigen Körperhaltung. Daraus entsteht ein muskuläres Ungleichgewicht. Während einige Muskeln zu schwach sind, sind andere unter Dauerspannung und verkürzen sich. Und obwohl es den meisten Menschen in Bezug auf die Grundbedürfnisse heute besser geht als jemals zuvor, lastet viel Druck auf unseren Schultern, weil wir den Anforderungen unserer Leistungsgesellschaft gerecht werden wollen oder müssen. Dies trägt, nebst dem Stressrisiko, auch zu körperlichen Verspannungen bei.
Vier Yogaübungen in vier Minuten erklärt – üben Sie sie täglich oder mehrmals die Woche, je nach Ihren persönlichen Möglichkeiten.
© Schweizer Yogaverband
Aufrecht und leichtfüssig das Leben meistern
Wenn wir uns regelmässig bewegen, dann tun wir schon viel für die Gesundheit unseres Rückens. Integrieren wir zusätzlich noch spezifische Übungen für den Aufbau und die Dehnung unserer Muskulatur, können wir mit starkem Rückgrat durchs Leben gehen. Ein solches Übungsprogramm benötigt nicht viel Zeit und keine besonderen Hilfsmittel. Es genügt ein ruhiger Ort und eine Yogamatte. Im Video zeigen wir Ihnen vier Yogaübungen, welche Rückenbeschwerden und Nackenverspannungen vorbeugen oder auch lösen, wenn es bereits hier oder da spannt. Es sind sanfte, dynamische Bewegungsabfolgen, die mit der Atmung koordiniert werden. Insbesondere die Atemachtsamkeit und das Verlängern der Ausatmung hilft uns, mentale Verspannungen loszulassen, welche auch für körperliche Blockaden verantwortlich sein können.
Yogaübungen schaffen Balance und nehmen den psychischen Druck
Die Yogapraxis ermöglich Ihnen zudem, zur Ruhe zu kommen, vom Alltag loszulassen und neue Lebenskraft zu tanken. Sie werden achtsamer und merken schneller, dass Ihr Körper aus dem Gleichgewicht kommt, wenn Sie im täglichen Leben in ungünstigen Haltungen verweilen oder schwere Lasten falsch tragen. Ihr*e Yogatherapeut*in zeigt Ihnen auf Ihre Beschwerden abgestimmte Übungen und deren korrekte Ausführung. Sie lernen dabei, wie Sie in eine aufrechte Haltung kommen, sowie welche Muskeln in Ihrem Körper gedehnt und welche gestärkt werden sollten.
Die Ursache für Rückenschmerzen ist oft muskuläre Verspannung
Wenn wir uns im Alltag zu wenig oder zu einseitig bewegen und dabei häufig auch in ungünstigen Körperhaltungen verweilen, schadet dies unserem Körper. Eine falsche Körperhaltung, insbesondere das ständige Sitzen, kann mit der Zeit zu Nacken-, Schultern- und Rückenbeschwerden führen. Ignorieren wir die ersten Anzeichen von Zwicken und Spannen im Rücken und machen einfach weiter wie bisher, können sich daraus chronische, unspezifische Rückenschmerzen bilden. Chronisch bedeutet, die Schmerzen haben sich über eine längere Zeit entwickelt und dauern lange an. Unspezifisch heisst, es gibt nicht ein bestimmtes, eindeutig erkennbares Ereignis, woraus die Schmerzen resultieren. Betroffene Personen leiden demnach über mehrere Wochen an Rückenbeschwerden und können die Ursachen für die Schmerzen nicht genau lokalisieren. Heute wissen wir, dass sanfte Bewegung trotz schmerzendem Rücken meist besser ist als die «Ruhigstellung». Durch die Schonhaltung verspannt die Muskulatur noch mehr und die Rückenschmerzen können sich verstärken.
Rückenschmerzen können auch plötzlich auftreten, wie bei einem «Hexenschuss» oder einem Bandscheibenvorfall. Akute Schmerzen besitzen eine Warnfunktion und deuten beispielsweise auf eine zugrundeliegende Entzündung oder Verletzung hin. Entsprechend befindet sich auch in diesen Fällen der Körper unterschwellig über eine gewisse Zeit im Ungleichgewicht, was sich mit einer scheinbar plötzlichen Reaktion zeigt.
Yoga spricht die verschiedenen Muskelsysteme an
Bei Rückenschmerzen ist ein sanftes Bewegungskonzept angebracht. Eine regelmässige Yogapraxis hilft in beiden Fällen – bei chronisch unspezifischen oder akuten Rückenbeschwerden. Unser Rücken vermag viel zu tragen und auszuhalten – die Wirbelsäule ist ein wahres Wunderwerk der Natur und hat viele Funktionen: Sie trägt die Last von Kopf, Rumpf und Armen und ermöglicht uns, dass wir unseren Körper in alle Richtungen bewegen können. Für eine gesunde und aufrechte Haltung ist neben der regelmässigen Bewegung auch die Haltemuskultur entscheidend, also die tiefliegende wirbelsäulennahe Muskulatur. Mit unserem Training wollen wir somit nicht nur die oberflächlich liegenden Muskelgruppen erreichen, welche die grossen Körperbewegungen durchführen, sondern auch die tiefe Muskulatur, die für die Stabilisation der Wirbelsäule verantwortlich ist. Die Yogapraxis setzt genau dort an. In vielen Asanas (Körperübungen) stärken wir die Tiefenmuskulatur und im gleichen Atemzug dehnen wir auch verschiedene Muskelgruppen.
Autore:
Daniela Küng, dipl. Yogatherapeutin SYV, Ananda Yoga, Wetzikon
Schweizerischer Yogaverband www.swissyoga.ch
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