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Was tun gegen Verspannungen?

Verspannungen und Schmerzen sind oft auf eine zu hohe Muskelspannung zurückzuführen. Sie entsteht durch unvorteilhafte Verhaltens- und Bewegungsgewohnheiten, die sich für uns eigentlich ganz normal anfühlen. KomplementärTherapie hilft, diese Gewohnheiten zu erkennen und bewusst einzugreifen. Bereits mit den folgenden Tipps können Sie viel bewirken.

Eine Frau mit Verspannungen im Nacken

© unsplash

Selbstwahrnehmung ist zentral

Wer sich und seinen Körper wahrnehmen kann, entdeckt, wo er sich nichts Gutes tut und schafft so die Voraussetzung zur positiven Veränderung. Eine gute Selbstwahrnehmung befähigt Sie dazu, Ihre Körpersignale wahrzunehmen und Ihr Handeln achtsamer zu gestalten. Dabei geht es nicht darum, was Sie tun, sondern wie Sie in Ihren täglichen Herausforderungen und auch bei Stress mit sich selber umgehen.

© Adobe Stock

1. Nehmen Sie den Alltag aufmerksamer wahr

  • Achten Sie in alltäglichen Situationen darauf, wieviel Kraft Sie anwenden. Beispiele: Halten sie das Trinkglas nur so fest in den Händen wie nötig, tragen Sie die Einkaufstüten, ohne den Hals anzuspannen und die Schultern hoch zu ziehen, halten Sie nicht den Atem an, wenn sie etwas hochheben… 
  • Achten Sie darauf, wie Sie stehen, wenn Sie irgendwo warten müssen. Versuchen Sie den Boden zu spüren und stellen Sie sich dabei den Raum über ihrem Kopf vor. Machen Sie sich bewusst, dass nichts von oben drückt. Geben Sie sich auch Raum in alle Richtungen und lassen Sie sich vom Boden tragen.

2. Weiten Sie Ihren Fokus zum offenen Blick

Lassen Sie Ihren Blick immer wieder in die Weite schweifen und nehmen Sie wahr, wie weit Ihr seitlicher Blickwinkel geht. Denken Sie dabei ihren Hals lang und beweglich, entspannen Sie den Nacken und betrachten Sie das, was sie sehen mit einer freundlichen Grundhaltung.

3. Gönnen Sie sich eine Auszeit

Legen Sie sich für 10 Minuten auf eine Matte am Boden oder auf einen Teppich. Erforschen Sie dabei den Körper, immer mit dem Wunsch die Muskeln und die Gelenke etwas mehr zu entspannen. Lösen Sie Ihren Nacken, geben Sie Kopf und Schultern auf die Unterlagsfläche ab. Diese Gedanken fördern Ihre Selbstwahrnehmung und helfen Ihnen, unnötige Anspannung frühzeitig zu erkennen, bevor sie zur Verspannung wird und Schmerzen verursacht.

Eigene Ressourcen stärken

KomplementärTherapeut*innen sprechen Sie in Ihrer Ganzheit mit Körper, Geist und Seele an. Durch die spezifischen Berührungs- und Bewegungsimpulse und das begleitende Gespräch kommen Sie Ihren belastenden Bewegungs- und Verhaltensgewohnheiten auf die Spur. Sie machen körperliche Neuerfahrungen, welche Ihre eigenen Ressourcen stärken. Auf diesem Weg lernen Sie, langjährige Gewohnheiten, welche Ihnen nicht guttun, wegzulassen und konstruktives Verhalten aufzubauen.

Eine Therapeutin gibt Tipps für eine bessere Haltung im Alltag

© Schweizerischer Berufsverband der AlexanderTechnik Schweiz SBAT

4. Halten Sie regelmässig inne

  • Nehmen Sie sich vor, in den Tag eingepasst immer wieder kurz inne zu halten. Das heisst z.B., dass Sie nicht sofort aufspringen, wenn das Telefon klingelt, sondern sich zwei Sekunden Zeit nehmen. Reagieren Sie nicht sofort auf einen Reiz, sondern lassen Sie sich zwischen Reiz und Reaktion einen kurzen Moment Zeit, um die Entscheidung zu treffen, so entspannt wie möglich zu agieren.
  • Egal was Sie tun, erlauben Sie sich, dass dies mit weniger Anspannung dafür mit mehr Leichtigkeit geschieht.

5. Achten Sie auf Ihre Bewegung bei der Arbeit

Richten Sie sich am Bürotisch immer wieder auf und nehmen Sie sich vor, das Gesicht nicht Richtung Bildschirm zu schieben. Nehmen Sie den Raum zwischen Ihnen und dem Bildschirm sowie den Raum hinter und über Ihnen wahr.


  • Nützen sie alle Möglichkeiten, die Ihnen die Arbeit bietet, sich zu bewegen. Gehen Sie Wege von A nach B locker und geschmeidig. Richten Sie sich auf und nehmen Sie Ihre Umgebung wahr.
  • Alles braucht so viel Zeit, wie es braucht. Versuchen Sie heftiges Handeln in stressigen Situationen zu vermeiden. In der Regel braucht es nicht mehr Zeit, wenn man die Dinge in Ruhe tut.

Im Fokus der KomplementärTherapie

Die KomplementärTherapie strebt stets danach, dass Sie Ihre Beschwerden und Beeinträchtigungen als verstehbar und beeinflussbar erleben. Das Augenmerk liegt auf der Förderung Ihrer individuellen Ressourcen und Ihrer Resilienz. Selbstbefähigung und das Empfinden eigener Wirksamkeit stehen im Vordergrund. In diesem Prozess sind Sie keinesfalls allein – gemeinsam mit Ihrer KomplementärTherapeut*in gestalten Sie Ihren Therapieprozess.

Die KomplementärTherapie bietet eine breite Palette von 22 verschiedenen Methoden, die alle dieselben Ziele und Grundhaltungen aufweisen. Die Herangehensweisen jedoch, sind unterschiedlich. Diese Vielfalt gewährleistet jeder Person Unterstützung, um Wege zu einem anderen Umgang mit Beschwerden und Beeinträchtigungen zu finden.

Autorin:

Sonja Baumann-Künzler, KomplementärTherapeutin mit eidg. Diplom Methode AlexanderTechnik, Schwarzenburg und Bern

Schweizerischer Berufsverband für AlexanderTechnik www.alexandertechnik.ch


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