Logo Komplementär Therapie
Logo Komplementär Therapie
Suchen

Erfolgreiche Zusammenarbeit von Schulmedizin und KomplementärTherapie

Im Fokus des Gesprächs mit Daniela Boller, Kinesiologin, steht die interdisziplinäre Zusammenarbeit, wie sie im Tana-Zentrum in Lenzburg gelebt wird. Dort vereinen sich schulmedizinische Gynäkologie mit dem Schwerpunkt Endometriose, KomplementärTherapie und Alternativmedizin unter einem Dach.

06.06.2025


illustration interdisziplinäre zusammenarbeit gesundheitswesen

© Adobe Stock

Es ist dein Herzensprojekt, die Stärken von KomplementärTherapie und Schulmedizin zu vereinen - was bewegt dich dazu?

Ich bin überzeugt, dass sich das volle Potenzial zur Unterstützung der Klient*innen entfaltet, wenn Schulmedizin und KomplementärTherapie Hand in Hand zusammenarbeiten. Die Schulmedizin zeichnet sich durch ihre präzise Diagnostik und gezielte Behandlung akuter und chronischer Erkrankungen aus. Die KomplementärTherapie, in meinem Fall die Methode Kinesiologie, betrachtet den Menschen ganzheitlich und setzt auf körperlicher, emotionaler und energetischer Ebene an. Die Schulmedizin ist entscheidend bei der Linderung akuter Symptome und lebensnotwendige Interventionen. Die KomplementärTherapie wirkt ergänzend. Sie setzt ihren Fokus darauf, tiefere Ursachen zu erkennen, das innere Gleichgewicht wiederherzustellen und Heilungsprozesse ganzheitlich zu fördern. Gemeinsam bieten diese Ansätze die Möglichkeit, das bestmögliche Ergebnis für die Klient*innen zu erzielen.

Wieso die Zusammenarbeit mit einem Zentrum, welches sich auf Endometriose und Frauenerkrankungen spezialisiert?

Von zentraler Bedeutung für meinen Entscheid war, dass KomplementärTheapie den betroffenen Frauen nicht nur im körperlichen, sondern auch im sozialen und psychischen Bereich Unterstützung bietet. Hier sehe ich den grossen Mehrwerst, den die Kinesiologie in das Netzwerk einbringt.

Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit im Zentrum?

Im Zentrum arbeiten Therapeut*innen und Ärzt*innen eng zusammen. Einmal im Monat bespricht das interdisziplinäre Team komplexe Fälle, um die bestmögliche Behandlung für die betroffenen Frauen zu gewährleisten.

Wie erlebst du als KomplementärTherapeutin die Zusammenarbeit im Team?

Es bereichert mich fachlich und persönlich, Teil eines Teams zu sein. In meiner Praxis in Fällanden arbeite ich mehrheitlich alleine. Der fachliche, interdisziplinäre Austausch, sowie das kollegiale Beisammensein in den Pausen, möchte ich nicht mehr missen.

Was denkst du, ist der Mehrwert für die Patientinnen / Klientinnen?

Die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit schafft einen geschützten Raum, in dem die betroffenen Frauen mit all ihren Anliegen gesehen werden - auf medizinischer, therapeutischer und persönlicher Ebene. Sie profitieren von einer Behandlung, die nicht nur Symptome lindert, sondern auch die Ursachen und ihre individuellen Bedürfnisse berücksichtigt. Aus meiner Sicht steht diese Zusammenarbeit für einen modernen Ansatz, der die Klientinnen auf dem gesamten Heilungsweg stärkt und sie aktiv in die Therapie einbezieht. Zudem sind die Kommunikationswege kurz und unkompliziert. Die Klientinnen kommt dies im Endeffekt ebenso zugute wie das vermittelte Vertrauen, das die ärztlichen Fachpersonen und die Therapeut*innen ineinander und die jeweiligen Ansätze haben.

Welche Rolle spielen gemeinsame Werte und Ziele in der Zusammenarbeit?

Gemeinsame Werte und Ziele bilden meines Erachtens das Fundament für eine erfolgreiche interdisziplinäre Zusammenarbeit. Sie schaffen nicht nur ein respektvolles Miteinander, sondern stellen sicher, dass alle Beteiligten ihre Expertise optimal einbringen und sich auf das Wesentliche konzentrieren: die bestmögliche Unterstützung der Patientinnen / Klientinnen.

Welche Rahmenbedingungen sind nötig, um die Zusammenarbeit zu fördern?

Neben gemeinsamen Werten und Zielen ist ein Ansatz, der die betroffene Person ins Zentrum stellt von Bedeutung. Der aufgeschlossene, wertschätzender Austausch zwischen Schulmedizin und KomplementärTherapie ermöglicht eine harmonische Zusammenarbeit.

Danielas Hintergrund

Nach ihrem Jurastudium arbeitete sie am Gericht und bei der Staatsanwaltschaft. Ein schwerer Reitunfall machte ihr bewusst, dass sie ihrem Leben eine neue Richtung geben wollte und so entschied sie sich dazu, der Juristerei den Rücken zu kehren. Heute ist sie Kinesiologin mit Leib und Seele und hat zwei Herzensprojekte: Das erste ist die Zusammenarbeit zwischen Schulmedizin und KomplemenärTherapie. Das zweite ist die Arbeit mit Studierenden, die sie mit der KomplementärTherapie-Methode Kinesiologie auf Prüfungen vorbereitet, sie begleitet und unterstützt – Daniela kam schon früh wegen ihrer eigenen extremen Prüfungsangst in Kontakt mit der Kinesiologie. Sie geht beide Wege. In ihrer Praxis in Fällanden arbeitet sie mit Jugendlichen, Erwachsenen und Kindern. Im Tana-Zentrum arbeitet sie Hand in Hand mit den Gynäkolog*innen, Psychiater*innen und der Alternativmedizin zum Wohle der Frauen, die das Zentrum aufsuchen. Daniela sagt, dass es Mut brauchte, ihren vorherigen Beruf abzulegen und sich der KomplementärTherapie als Arbeitsfeld zuzuwenden. Sie bereut diesen Schritt jedoch nicht, ist heute glücklich und ausgefüllt, ganz besonders, weil sie ihrem Herzenswunsch entsprechend, mit der Schulmedizin zusammenarbeiten kann.

Portrait

Daniela Boller, Kinesiologin (zVg)

Autorin:

Julia Cina-Walker, KomplementärTherapeutin mit eidgenössischem Diplom, Methode Kinesiologie

Berufsverband für Kinesiologie KineSuisse, www.kinesuisse.ch


Beitrag teilen

  •  Diesen Beitrag als PDF sichern